Teilen ist nicht typisch für unser vorherrschendes kapitalistisches Wirtschaftssystem. Durch Teilen, wie wir es hier praktizieren werden vorhandene Ressourcen durch mehr Menschen nachhaltig genutzt und zwar im Sinne des Wortes, es entsteht ein Mehrnutzen, ein potenzieller Gebrauchswert wird zum tatsächlichen Gebrauchswert. Was jedoch nicht entsteht, ist Mehrwert im Sinne kapitalistischer Reichtumsdefinition.
Reichtum in der kapitalistischen Wirtschaftsform entsteht beispielhaft, (s. Karl Marx – Friedrich Engels – Werke, Band 23, „Das Kapital“) wenn eine Geldsumme in Produktionsmittel und Arbeitskraft verwandelt wird, um diese anschießend in Waren zu verwandeln die durch Verkauf wieder in Geld und zwar in mehr Geld verwandelt werden, so dass dieser Zirkulationsprozess wieder von neuem beginnen kann. Die Differenz zwischen Geld (am Anfang des Zirkulationsprozesses) und dem Geld (am Ende des Regulationsprozesses) ist der Mehrwert. Im Gegensatz zum gesamtgesellschaftlichen Zirkulationsprozess (Produktions- und Verteilungsprozess) erfolgt die Aneignung des Mehrwerts privat(kapitalistisch). Dieser Zirkulationsprozess wird nur so lange aufrecht erhalten, wie Mehrwert produziert werden kann. Das bedeutet auch, dass in der kapitalistischen Produktionsweise nur dann Arbeitsplätze bestehen können, wenn dadurch Mehrwert erzielt werden kann, also der Kapitalbesitzer bereichert wird. „Gezahlt wird der Arbeiter aber erst, nachdem seine Arbeitskraft gewirkt und sowohl ihren eignen Wert als den Mehrwert in Waren realisiert hat. Er hat also wie den Mehrwert, … [auch das] variable Kapital produziert, bevor es ihm in der Form des Arbeitslohnes zurückfließt, und er wird nur so lange beschäftigt, als er ihn beständig reproduziert.“ (Karl Marx – Friedrich Engels – Werke, Band 23, „Das Kapital“) Diese Bedingungen für die kapitalistische Produktion existieren unabhängig davon, ob überhaupt ein gesellschaftlicher Gebrauchswert entsteht.
Anders beim Teilen. Geteilt wird nur, wenn auch ein Nutz- bzw. Gebrauchswert konsumert werden kann.
In Pekettys “Kapital im 21. Jahrhundert” weist dieser nach, dass der Vermögensbestand und Einkommen aus Vermögen schneller wächst als die Arbeitseinkommen. Die Kapitalrendiete (das Wachstum der Vermögen) wächst schneller als das Wachstum der Witschaftsleistung (die Einkommen). Die Schaubilder seines Buches sind veröffentlicht unter: http://piketty.pse.ens.fr/files/capital21c/pdf/ bzw. http://piketty.pse.ens.fr/files/capital21c/en/Piketty2014FiguresTablesLinks.pdf .